Sonntag, 10. Februar 2013

Peter Hase wundert sich über Flughafenpolitik und strebt nicht die Verlegung von Schönefeld nach Cochstedt an

Als sportlich interessierter Kandidat, der auch selber gelegentlich gern im Höchsttempo durch den Garten hopst, freut sich Peter Hase über die sportlichen Erfolge anderer. Zum Beispiel über die Handballer des SC Magdeburg, die mangels Geld in der Bundesliga seit Jahren nicht mehr ganz oben mitspielen, aber international im EHF-Pokal vertreten sind. Zu ihren Auswärtsspielen reisen sie mit einer Chartermaschine vom Flughafen Cochstedt an. Das sei doch bestimmt teuer, meinen Sie jetzt? Nein, sagt der Handball-Manager des Clubs: "Aufgrund der Partnerschaft mit dem Flughafen hält sich der Mehraufwand mit rund 20 Prozent noch in Grenzen." So viel Generösität freut und wundert Peter Hase. Ist der Flughafen in Sachsen-Anhalt doch seit seiner Gründung nie aus den roten Zahlen herausgekommen, woran auch eine zwischenzeitliche Firmierung als "Airport Magdeburg-Berlin International" nichts geändert hat. Das Land Sachsen-Anhalt hatte den ehemaligen sowjetischen Militärflughafen 40 km vor Magdeburg mit 60 Millionen Euro Fördermitteln zu einem Regionalflughafen ausgebaut, kaum Nutzer gefunden und schließlich für eine Million Euro an private Betreiber verkauft. Die geben Defizite zu, aber kaum Zahlen heraus. In Berichten von 2011 ist zu lesen, dass für einen wirtschaftlichen Betrieb statt der erreichten 76.000 Passagiere im Jahr 400.000 nötig wären. Das ist auch interessant vor dem Hintergrund, dass Sachsen-Anhalt nach wie vor den Flughafen Leipzig bezuschusst, also einen Cochstedt-Konkurrenten. Im Gespräch mit Miss Rabbit und dem Verfasser hat Peter Hase sich gewundert über so viel Widersprüchlichkeit und herzhaft geknurrt über die nette Idee mit "Airport Magdeburg-Berlin International". Und es spricht sehr für die absolute Seriösität des Kandidaten, dass er selbst dann nicht die Verlegung des Flughafens Schönefeld nach Cochstedt anstrebt, wenn eine Transrapid-Strecke zwischen Berlin und Cochstedt gebaut würde und Edmund Stoiber zu deren Einweihung persönlich mit seiner Muschi angereist käme.